Handlungskompetenz
Warum diese Kompetenz im Job wichtig ist.
In der modernen Arbeitswelt ist sture Fließbandarbeit nicht mehr erwünscht. Unternehmen suchen Arbeitskräfte, die eigenständig und fachlich kompetent handeln – nicht nur auf der Führungsebene. Gut für Mitarbeitende. Denn diese haben deswegen heute deutlich mehr Spielräume im beruflichen Alltag. Allerdings benötigen Mitarbeitende für die neue Freiheit eine ausgeprägte Handlungskompetenz. Wer in den unterschiedlichsten beruflichen Situationen handelt, statt zu zögern, nimmt die nächsten Schritte auf der Karriereleiter mit Leichtigkeit.
Definition: Handlungskompetenz
Eine eindeutige Definition für Handlungskompetenz gibt es nicht. Handlungskompetenz setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Wie bei einem Puzzle ergeben die einzelnen Teile ein Gesamtbild.
Deswegen sprechen Fachleute auch eher von Handlungskompetenzen. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter handelt kompetent, wenn er oder sie in der Lage ist, Aufgaben oder Projekte selbständig zu planen, umzusetzen und erfolgreich abzuschließen. Ein bestimmtes Ziel steht dabei immer im Mittelpunkt.
Das Handeln vollzieht sich dabei stets überlegt und sachlich. Wichtig dabei: Der Mitarbeitende verfügt über ein ausreichendes fachliches Wissen, um Entscheidungen treffen zu können und umzusetzen.
Welche Handlungskompetenzen innerhalb eines Unternehmens erforderlich sind, hängt zum einen vom Geschäftsbereich ab, zum anderen von der Führungsebene, in der ein Mitarbeitender tätig ist.
In vielen Ausbildungsberufen liegt der Schwerpunkt inzwischen auf einer fundierten Handlungskompetenz. So sind Azubis von Anfang an in der Lage, ihren Beruf qualifiziert auszuüben.
Berufliche Handlungskompetenz
Die berufliche Handlungskompetenz fußt auf verschiedenen Bausteinen. Diese Faktoren machen Sie handlungskompetent:
- Fachkompetenz: Sie verfügen durch Ihre berufliche Ausbildung über die notwendigen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie über ein ausreichendes Wissen im eigenen Fachgebiet. Gleichzeitig kennen Sie sämtliche Methoden, Handlungsmöglichkeiten und die Fachsprache. Außerdem informieren Sie sich regelmäßig über Trends und Entwicklungen in Ihrem Fachgebiet und können die Auswirkungen für Ihren Geschäftsbereich einschätzen.
- Personalkompetenz: Sie sind anpassungsfähig, ausdauernd und verfügen über ein hohes Maß an Durchhaltevermögen. Ihr Handeln ist durchsetzungsstark und verantwortungsbewusst. Außerdem entscheiden Sie schnell und aus eigenem Antrieb. Allerdings sind Sie in der Lage, getroffene Entscheidungen zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.
- Sozialkompetenz: Sie suchen jederzeit das Gespräch, auch in schwierigen Situationen. Der Rat von anderen ist Ihnen wichtig. Außerdem können Sie sich gut in andere Menschen hineinversetzen und diese motivieren. Bei unterschiedlichen Meinungen handeln Sie konstruktiv und tolerieren andere Sichtweisen.
- Methodenkompetenz: Um Ziele zu erreichen, besorgen Sie sich im Vorfeld alle notwendigen Informationen, bereiten diese auf und stellen sie im Team vor. Auf dem Weg zum Ziel überprüfen Sie die Teilergebnisse und können sie interpretieren. Bei Problemen verfügen Sie über Möglichkeiten, diese aus dem Weg zu räumen. Um Prozesse erfolgreich abzuschließen, bringen Sie alle Beteiligten auf denselben Kenntnisstand.
Wer über all diese Kompetenzen verfügt, ist bestens vorbereitet, um auf neue, unerwartete oder schwierige Situationen zu reagieren, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und diese auch umzusetzen.
Wie bereits erwähnt, benötigen bestimmte Geschäftsbereiche oder Führungsebenen spezielle Fähigkeiten. Die sind zwar teilweise in den oben aufgelisteten Kompetenzen enthalten. Bei einer Bewerbung auf einen bestimmten Posten sollten diese allerdings auch namentlich herausgestellt werden.
Besondere Kompetenzen für bestimmte Bereiche
Wenn Sie sich für einen Job im Vertrieb interessieren, sollten Sie kein Problem damit haben, auf Kunden zuzugehen und einzugehen. Um ein Geschäft zum Abschluss zu bringen, sollten Sie selbstverständlich gut verhandeln können.
Für einen Job im technischen Bereich sind Sie die richtige Person, wenn Sie strukturiert arbeiten. Hilfreich sind auch analytisches Denken und ein ausgeprägter Wunsch, die beste Lösung zu finden.
Im pädagogischen Bereich sind Sie richtig, wenn Sie sich in andere Menschen einfühlen können. Da Sie mit unterschiedlichen Menschen zu tun haben, müssen Sie Konflikte aushalten und lösen können. Außerdem müssen Sie Entscheidungen durchsetzen, auch in schwierigen Situationen.
Für eine Stelle als Führungskraft sollten Sie unternehmerisch und strategisch denken und handeln. Sie gestalten Veränderungen gerne aktiv mit und setzen diese durch zielsichere Entscheidungen erfolgreich um.
Richtiges Handeln im Job
In den vergangenen Jahren ist bei Unternehmen die Erkenntnis gereift: Innerhalb der Belegschaft gibt es zwar eine Menge Fachwissen, allerdings nur wenige Menschen, die Prozesse aktiv anstoßen und erfolgreich auf den Weg bringen.
Deswegen wünschen sich viele Arbeitgeber handlungskompetente Mitarbeitende. Da unter den Begriff Handlungskompetenz eine Vielzahl einzelner Kompetenzen fallen, hier ein paar Beispiele aus dem beruflichen Alltag.
- Selbstständiges Arbeiten: Diese Kompetenz steht über allem. In der Praxis bedeutet das: Sie setzen sich eigene Ziele und verfolgen diese konsequent. Kleinere Rückschläge werfen Sie nicht aus der Bahn.
- Eigeninitiative: Ihnen fällt es nicht schwer, Probleme anzugehen und zu lösen. Veränderungen verunsichern Sie nicht, sondern Sie bestimmen den Kurs durch eigenes aktives Handeln mit.
- Proaktives Denken und Handeln: Eine Krise muss nicht erst eintreten, bevor Sie handeln. Sie beobachten Situationen, analysieren Ergebnisse und Prozesse und handeln rechtzeitig. Dadurch bewahren Sie Ihr Unternehmen vor größerem Schaden.
- Gestaltungswille: Dinge auf den Weg bringen, ist Ihre Leidenschaft. Ein neues Produkt auf dem Markt etablieren oder einen neuen Geschäftsbereich aufbauen? Kein Problem für Sie. Sie stellen sich den anstehenden Aufgaben und gestalten die Ergebnisse aktiv mit.
- Tatkräftiges Handeln: Im Meeting sitzen Sie nicht nur dabei oder werfen ein paar Ideen in den Raum. Sie sind vielmehr in der Lage, eigene Vorschläge zu planen und umzusetzen.
- Keine Angst vor Veränderungen: Im beruflichen Umfeld verändern sich Abläufe und Prozesse immer schneller. Darauf sind Sie vorbereitet und nehmen diese Entwicklungen an. Gleichzeitig bemühen Sie sich, Ihre Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, damit sich ihr gesamtes Team auf veränderte Situationen bestmöglich einstellt.
- Nicht konfliktscheu: Veränderungen innerhalb eines Unternehmens führen zu Widerständen und Diskussionen innerhalb der Belegschaft. Auch in schwierigen Situationen handeln Sie meinungsstark und gehen Konflikten nicht aus dem Weg. Gleichzeitig suchen Sie nach Lösungen.
- Fehler kein Makel: Wenn Menschen aktiv handeln, passieren auch einmal Fehler. Erkennen Sie Fehler als Chance und lernen Sie daraus. Eine so gelebte Fehlerkultur vergrößert die Handlungsspielräume der Belegschaft. Wer ohne Angst vor Fehlern handelt, traut sich mehr zu.
- Risikobereitschaft: Der Weg zu einem Ziel ist nicht immer eindeutig. Daher müssen auf den einzelnen Etappen immer wieder Chancen und Risiken bewertet werden. Hier hilft Ihnen Ihre fachliche Kompetenz, um Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen.
- Zielorientierung: Auf dem Weg zum Ziel müssen auch manchmal Umwege in Kauf genommen werden. Hier sind deswegen flexible Lösungen gefragt, anstatt starres Festhalten an altbekannten Arbeitsabläufen.
- Ausdauer: Sie machen einen Vorschlag, wie sich ein Prozess optimieren lässt und gleichzeitig die Arbeitsbelastung sinkt. Leider erkennen das nicht alle Kolleginnen und Kollegen auf Anhieb. Aufgrund Ihrer sozialen Kompetenz schaffen Sie es, skeptische Menschen auf Ihre Seite zu bringen.
- Strategisches Handeln: Im beruflichen Umfeld müssen viele Entscheidungen oft in kurzer Zeit getroffen werden. Schnelles Handeln sollte nicht dazu führen, unüberlegt zu handeln. Hier helfen flexibel anpassbare Strategien oder Konzepte. So bleiben Entscheidungen für alle Beteiligten jederzeit nachvollziehbar.
Fazit: Handlungskompetenz
Handlungskompetenz spielt im Beruf eine immer größere Rolle. Weil Unternehmen immer schneller auf Veränderungen in der Arbeitswelt reagieren müssen, sind Menschen gefragt, die selbstständig handeln und das nötige fachliche Wissen mitbringen.
Mitarbeitende verfügen über größere Handlungsspielräume als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Freiräume aktiv und zielorientiert zu gestalten, sind gefragte Kompetenzen bei Unternehmen.
Handlungskompetente Menschen bringen daher verschiedene einzelne Kompetenzen und Fähigkeiten mit. Je nach Geschäftsbereich und Führungsebene erwarten Arbeitgeber ganz bestimmte Kompetenzen.
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