Beruf Maler:in
Maler und Lackierer - Berufsprofil, Aufgaben und Karrierechancen

Der Beruf des Maler und Lackierer bietet weit mehr als nur das Streichen von Wänden. In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit suchen viele Menschen nach krisensicheren Berufen mit echten Zukunftsperspektiven. Das Malerhandwerk erfüllt genau diese Anforderungen und überrascht mit einer beeindruckenden Vielfalt an Spezialisierungsmöglichkeiten, stabilen Verdienstchancen und hervorragenden Aufstiegsmöglichkeiten.
Als Maler und Lackierer oder Malerin und Lackiererin steigen Sie in einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Beruf ein, der das Herzstück der Baubranche und Gebäudeerhaltung bildet. Von der Fassadengestaltung über Restaurierungsarbeiten bis hin zu modernen Energieeffizienz-Maßnahmen - die Tätigkeitsfelder sind so vielfältig wie die Herausforderungen unserer Zeit.
Berufsbild und Definition: Mehr als nur Farbe auftragen
Ein Maler und Lackierer ist zuständig für das Gestalten, Beschichten, Schützen und Restaurieren unterschiedlichster Oberflächen in einem Betrieb oder auf Baustellen. Dazu gehören beispielsweise Fassadenarbeiten, Innenraumgestaltung, Restaurierungsarbeiten sowie Korrosionsschutz für Bauwerke. Moderne Beschichtungstechniken operieren häufig mit umweltfreundlichen Materialien und computergesteuerten Farbmischsystemen, wobei Maler und Lackierer die richtige Materialauswahl treffen und so für langanhaltende Ergebnisse sorgen.
Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich erweitert. Während früher das reine Streichen und Lackieren im Vordergrund stand, umfassen die heutigen Aufgaben auch komplexe Dämm- und Ausbauarbeiten, den Umgang mit modernen Systemelementen und sogar die Beratung zu Energieeffizienz-Maßnahmen.
Die fünf Fachrichtungen der Ausbildung
Seit der Neuordnung der Ausbildung zum Maler und Lackierer im Jahr 2003 können Auszubildende ab dem dritten Lehrjahr zwischen fünf spezialisierten Fachrichtungen wählen:
Fachrichtung | Schwerpunkt | Typische Arbeiten |
---|---|---|
Gestaltung und Instandhaltung | Optische Verschönerung von Gebäuden und Fassaden | Kreative Techniken, Lasuren, Spachteltechniken |
Bauten- und Korrosionsschutz | Schutz vor Umwelteinflüssen und Verwitterung | Industrieanlagen, Brücken, Stahlkonstruktionen |
Kirchenmalerei und Denkmalpflege | Restaurierung historischer Objekte | Fresken, Stuck, historische Wandmalereien |
Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik | Wärmedämmung und nachhaltige Maßnahmen | Wärmedämm-Verbundsystemen, energiesparende Fassaden |
Ausbautechnik und Oberflächengestaltung | Moderne Ausbautechniken | Trockenbauarbeiten, Spezialputze, Akustikelemente |
Diese Spezialisierung ermöglicht es angehenden Malern und Lackierern, sich gezielt auf ihre Interessen und Stärken zu konzentrieren und gleichzeitig gefragte Nischenkenntnisse zu entwickeln.
Ausbildung und Voraussetzungen: Der Weg zum Facharbeiter
Formale Voraussetzungen
Die Ausbildung zum Maler und Lackierer ist eine anerkannte 3-jährige duale Ausbildung, die sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Ein bestimmter Schulabschluss wird formal nicht verlangt, wobei die meisten Auszubildenden einen Hauptschulabschluss mitbringen. Die Gesellenprüfung erfolgt in zwei Stufen: nach dem zweiten Ausbildungsjahr eine Zwischenprüfung und am Ende die abschließende Gesellenprüfung.
Während der gesamten Ausbildung müssen Azubis ein Berichtsheft über ihre praktischen Tätigkeiten führen, das als Nachweis für die erworbenen Fertigkeiten dient.
Persönliche Eigenschaften und Fertigkeiten
Der Beruf des Malers und Lackierers erfordert eine Kombination aus körperlicher Fitness und handwerklichem Geschick. Besonders wichtig sind:
Körperliche Fitness und Schwindelfreiheit für Arbeiten an Fassaden und auf Gerüsten
Gutes Farbempfinden und ästhetisches Gespür für Gestaltungsarbeiten
Präzises Arbeiten und Aufmerksamkeit für Details
Teamfähigkeit für die Arbeit auf Baustellen
Kommunikationsfähigkeiten für effektive Kundenberatung
Fachliche Kenntnisse
Moderne Maler und Lackierer benötigen umfassende Kenntnisse über Farben, Lacke, Materialien und deren chemische Eigenschaften. Mathematische Grundkenntnisse sind essenziell für Flächenberechnungen und Materialkalkulation. Zudem werden solide Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sowie Kenntnisse der Arbeitsschutz- und Umweltschutzbestimmungen erwartet.
Der Umgang mit modernen Geräten und Maschinen, von Schleifgeräten bis zu computergesteuerten Farbmischsystemen, gehört heute ebenso zum Handwerkszeug wie das traditionelle Streichen mit Pinsel und Rolle.
Aufgaben und Tätigkeiten im Detail

Kundenberatung und Projektplanung
Moderne Maler und Lackierer sind weit mehr als reine Ausführende. Sie beraten Kunden hinsichtlich Farbgestaltung, Materialauswahl und Techniken, kalkulieren den Material- und Zeitaufwand und erstellen Kostenvoranschläge. Die Farbberatung mit computergestützten Systemen wird dabei immer wichtiger, ebenso wie professionelle Projektplanung und Termintreue im gewerblichen Bereich.
Oberflächenvorbereitung und Untergrundbehandlung
Jede erfolgreiche Beschichtung beginnt mit gründlicher Vorbereitung. Die Untergründe – sei es Putz, Beton, Holz oder Metall – werden geprüft, gereinigt, entfettet und bei Bedarf grundiert. Alte Farbe und Tapeten müssen fachgerecht entfernt werden, Fehlstellen werden verspachtelt und egalisiert. Der Einsatz moderner Maschinen wie Schleifgeräte und Absaugsysteme ist dabei Standard.
Beschichtung und Gestaltung
Die Kernaufgaben umfassen das Streichen, Lackieren, Lasieren und Tapezieren mit verschiedensten Techniken und Materialien. Von wasserbasierten und lösemittelhaltigen Farben über Spachtel- und Wischtechniken bis hin zu Effektlacken und Spritzverfahren – die Bandbreite ist enorm. Künstlerisches Gespür ist besonders bei hochwertigen dekorativen Arbeiten gefragt.
Bei Fassadenarbeiten kommen oft Gerüste oder Hebebühnen zum Einsatz, wobei strenge Sicherheitsvorschriften eingehalten werden müssen.
Spezialarbeiten und Instandhaltung
Das Tätigkeitsfeld moderner Maler und Lackierer umfasst auch Wärmedämmung, Montagearbeiten von Fassadenelementen, Brandschutzbeschichtungen und den Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Besonders in der Denkmalpflege sind Sorgfalt, Dokumentation und fachgerechte Nachbereitung unerlässlich.
Arbeitsumgebung und Einsatzorte

Vielfältige Arbeitsplätze
Maler und Lackierer arbeiten flexibel auf Baustellen, in Privathaushalten, Bürogebäuden, Fertigungsstätten und spezialisierten Restaurierungsbetrieben. Die Bandbreite reicht von kleinen Familienbetrieben über spezialisierte Malerfirmen bis zu großen Bauträgern und Facility-Management-Firmen.
Branchen und Arbeitgeber
Typische Arbeitgeber sind:
Maler- und Lackiererbetriebe aller Größenordnungen
Bauunternehmen und Sanierungsfirmen
Restaurationsbetriebe und Denkmalpflege-Einrichtungen
Industrie- und Gewerbebetriebe
Wohnungsbaugesellschaften und Stadtverwaltungen
Öffentliche Einrichtungen und Kommunen
Besonders im industriellen Korrosionsschutz und bei spezialisierten Beschichtungsbetrieben finden erfahrene Fachkräfte attraktive Positionen mit überdurchschnittlicher Vergütung.
Gehalt und Verdienstmöglichkeiten
Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehalt
Das Gehalt für Maler und Lackierer hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Ab August 2025 beträgt die Ausbildungsvergütung 850 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr, mit geplanten Steigerungen von 50 Euro pro Jahr.
Karrierestufe | Stundenlohn | Monatliches Bruttogehalt |
---|---|---|
Mindestlohn 2025 | 15,55 € | ca. 2.700 € |
Ecklohn West (Tarif) | 18,87 € | ca. 3.270 € |
Erfahrene Vorarbeiter | bis 21,70 € | bis 3.760 € |
Regionale Unterschiede und Benefits
Die Gehälter variieren stark nach Region, Betriebsgröße und Spezialisierung. Während in Ostdeutschland traditionell niedrigere Löhne gezahlt werden, bieten große Betriebe oder Nischenanbieter häufig übertarifliche Vergütung.
Zusätzliche Benefits umfassen oft:
Arbeitskleidung und Schutzausrüstung
Betriebliche Sozialleistungen
Zuschüsse zu Weiterbildungen
Leistungsprämien
Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten
Strukturierte Aufstiegswege
Der Beruf des Malers und Lackierers bietet klar definierte Karrierepfade. Die Weiterbildung zum Meister ist Voraussetzung für die selbstständige Führung eines Betriebs und die Ausbildung von Azubis. Techniker- und Fachwirt-Weiterbildungen eröffnen den Weg ins mittlere Management oder in spezialisierte Funktionen.
Spezialisierungsmöglichkeiten
Besonders attraktive Spezialisierungen sind:
Restaurator (Master Professional) für Denkmalpflege
Kreativer Gestalter im Malerhandwerk
Energieberater für Gebäudesanierung
Sachverständiger für Baubeschichtungen
Die Meisterausbildung vermittelt dabei nicht nur fachliche Expertise, sondern auch unternehmerische Grundkenntnisse, Betriebswirtschaft und Mitarbeiterführung.
Anpassungsfortbildungen
Regelmäßige Weiterbildungen zu neuen Materialtechnologien, Digitalisierung am Bau und nachhaltigen Verfahren sind essentiell für den beruflichen Erfolg. Moderne Betriebe unterstützen ihre Mitarbeiter aktiv bei diesen Fortbildungen.
Arbeitszeitmodelle und Work-Life-Balance
Flexible Arbeitsgestaltung
Der Arbeitsalltag als Maler und Lackierer ist geprägt von Abwechslung und Flexibilität. Klassische 40-Stunden-Wochen wechseln sich mit projektbasierten Einsatzzeiten ab. Saisonale Schwankungen - im Winter weniger Außenarbeiten - werden durch flexible Zeitmodelle ausgeglichen.
Überstunden in Hochphasen sind üblich, werden aber meist mit Zuschlägen vergütet. Teilzeitstellen sind besonders in kleineren Betrieben und öffentlichen Einrichtungen zu finden.
Arbeitsbelastung und Herausforderungen
Der Beruf ist körperlich anspruchsvoll und erfordert das Arbeiten unter verschiedenen Witterungsbedingungen. Wechselnde Baustellen sorgen zwar für Abwechslung, bedeuten aber auch häufige Ortswechsel und manchmal lange Anfahrten.
Zukunftsaussichten und Jobmarkt
Stabile Beschäftigungsperspektiven
Das Malerhandwerk bietet außergewöhnlich stabile Jobperspektiven. Mit rund 43.000 Betrieben und über 170.000 Beschäftigten in Deutschland ist die Branche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Pro Jahr starten etwa 8.000 bis 9.000 neue Auszubildende, wobei die Arbeitslosenquote konstant unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt.
Wachsende Märkte und Trends
Besonders zukunftsträchtige Bereiche sind:
Energetische Sanierung und nachhaltige Gebäudetechnik
Denkmalpflege und Restaurierung historischer Bauten
Industrieanwendungen wie Korrosionsschutz
Smart Building Integration und moderne Oberflächentechnologien
Über 30 Prozent des deutschen Baubestandes sind renovierungsbedürftig - ein riesiger Markt für qualifizierte Fachkräfte.
Fachkräftemangel als Chance
Der anhaltende Fachkräftemangel in der Branche eröffnet hervorragende Perspektiven für Berufseinsteiger und Quereinsteiger. Betriebe sind zunehmend bereit, überdurchschnittliche Gehälter zu zahlen und attraktive Zusatzleistungen zu bieten, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.
Häufig gestellte Fragen
Brauche ich eine Ausbildung als Maler und Lackierer?
Ja, eine abgeschlossene 3-jährige duale Ausbildung ist die Regel. Die Ausbildung kombiniert praktische Betriebserfahrung mit theoretischem Wissen in der Berufsschule und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Quereinsteiger können unter bestimmten Voraussetzungen eine verkürzte Ausbildung absolvieren.
Welche Fachrichtung soll ich wählen?
Die Wahl der Fachrichtung erfolgt ab dem dritten Lehrjahr und sollte sich an Ihren Interessen und den regionalen Marktchancen orientieren. Gestaltung und Instandhaltung bietet die breiteste Einsatzmöglichkeit, während Spezialisierungen wie Denkmalpflege oder Energieeffizienz oft bessere Verdienstmöglichkeiten eröffnen.
Ist der Beruf körperlich anstrengend?
Der Beruf erfordert körperliche Fitness und Schwindelfreiheit für Arbeiten an Fassaden und Gerüsten. Moderne Hilfsmittel und Maschinen haben die körperliche Belastung jedoch deutlich reduziert. Sorgfältige Arbeitsweise und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sind essentiell.
In welchen Branchen kann ich als Maler und Lackierer arbeiten?
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: von Handwerksbetrieben über Bauunternehmen bis hin zu spezialisierten Restaurierungsbetrieben. Auch in der Industrie, bei Wohnungsbaugesellschaften und öffentlichen Einrichtungen finden Maler und Lackierer attraktive Arbeitsplätze.
Kann ich als Maler und Lackierer Karriere machen?
Absolut! Mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung können Sie sich zum Meister, Techniker oder Restaurator entwickeln. Viele erfolgreiche Handwerker machen sich selbstständig oder übernehmen Führungspositionen in größeren Betrieben.
Fazit: Ein Beruf mit Perspektive
Der Beruf des Maler und Lackierer vereint handwerkliches Können mit kreativer Gestaltung und bietet dabei hervorragende Zukunftsperspektiven. Von der soliden Ausbildung über attraktive Verdienstmöglichkeiten bis hin zu vielfältigen Karrierewegen – das Malerhandwerk ist ein Berufsfeld mit echter Substanz.
Die Kombination aus Jobsicherheit, Abwechslung im Arbeitsalltag und der Möglichkeit, einen sichtbaren Beitrag zur Gestaltung und Erhaltung unserer gebauten Umwelt zu leisten, macht diesen Beruf besonders attraktiv. Ob in der traditionellen Fassadengestaltung, der anspruchsvollen Denkmalpflege oder den zukunftsweisenden Bereichen der Energieeffizienz – als Maler und Lackierer gestalten Sie aktiv die Welt von morgen mit.
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